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EJEGT 2006

12. - 13. August 2006

"Siehst Du Rückel, so wird das gemacht, so wird das gemacht...!"

Milimetergenau einen Monat nach dem Steiger Cup sollte ein weiteres Hockeyevent auf der Speisekarte unserer feinen Hockeyfamilie auftauchen. Ziel der diesmaligen Sternfahrt war das "EJECT" in Berlin. Mehrstündige Autofahrten auf Transitstrecken durch die blühenden Landschaften und vorbei an zahlreichen Intershops der heutigen DDR führten uns am Freitagabend in der Landeshauptstadt zusammen.

Umgehender und selbstsicherer Missbrauch mehrerer alkoholhaltiger Getränke bereits auf dem Parkplatz der Clubanlage des SC Charlottenburg, sowie das Zerschellen einer - in Gelsenkirchen etwas waghalsig im PKW verstauten - XuXu-Flasche, läuteten den Moment des Ausladens der Fahrzeuge und den Beginn des Turniermodus ein. Gefolgt vom unumgänglichen Zeltaufbau.

Der Abend wurde auf der Terrasse und des Clubhauses dazu genutzt, das zwischen (zum Glück meistens) "nur" starker Bewölkung, allen Variation von Niesel- und zweimal auch von Sturzregen schwankende Wetter in ein sommerliches Ambiente zu versetzen. Alkohol ist zur Not auch Sonnenschein im Kopf. Angenehm flexibles Nervengift. Leider wirkte diese "Schönwetterfront in Null-Drei-Bechern" so gut, dass nicht zwingend jeder mehr alles vom Abend (wie der Chronist gerade beim Verfassen dieses Artikels merkt, Anm.d.Red.) weiß und Stephan und Björn sich irgendwann (Samstagvormittag) auf den beiden, im Gebüsch auf halber Strecke zwischen Zelten und Clubhaus abgestellten Tennisschiesrichterstühlen wiederfanden. Bekleidet nur mit Stutzen und KuRa-Schuhen (Foto im entsprechenden Forum, wenn Hille den Film entwickelt hat).

Zum Spielbetrieb am Samstag sei gesagt, dass wir immerhin auf dem Turnier 1:0 in Führung gegangen waren, bevor am Ende des Tages aus drei Partien ein Pünktchen auf unserem Konto stand. Na gut. Das Platzierungssoll war ja nach Cuxhaven und Essen für dieses Jahr schon mehr als erfüllt. Da dürfen auch gern mal andere.

Nach dem Duschen im Mommsenstadion oder aus der Deo-Dose, wobei letzteres nichts mit parfümierten, femininen Geschlechtsöffnungen zu tun hat, ging es in Doppeldeckerbussen unter der Moderation von Dörti Dixi über die Heerstraße (die Marine- und die Luftwaffenstraße sind auf der anderen Seite der Stadt) und vorbei an der TU, der TU und der TU zum Potsdamer Platz ins "Amadeus". Zunächst zum Abendessen.

Nachdem durch eine Portion Pasta und einige erste (in der Turnierchronologie: weitere) Getränke der Respekt vor den Getränkepreisen abgelegt und die etwas flaue Überbrückungsstunde überstanden war, war Zeit für ein kleines Hallo-Wach-Erlebnis: Rettungs-Rückel (der sich eigentlich mal den Trikotnamen "Groooveman" verdient hätte) an Gitarre. Die Show war kürzer als sonst, aber mit einem kleinen Bonus am Ende. Denn Herr Rückel ist "ein bisschen arrogant", wie Krischan ganz richtig im Forum bemerkte, mit einer Nachband aufgetreten. Frei nach dem Motto: "So Mädels, jetzt seid ihr feucht, zum Geschlechtsverkehr kommt wer anders..."

Und er kam. Stephan fiel nach eigenen Angaben "mal kurz alles aus dem Gesicht" und auch der Rest guckte etwas ungläubig, dann grenzeuphorisch, als plötzlich Lotto King Karl auf der Bühne stand, um mal kurz über eineinhalb Stunden seinen Gitarristen Pape in eine wandelnde Raumsauna zu verwandeln. Von der gröhlenden Menge ganz zu schweigen.

Nachdem dann alle lauthals bekannten "Hamburger Jungs" zu sein, und man sehr richtig feststellte, das es nur "einen Karl Kööööööööönig" geben würde, musste nun doch noch schnell der Lehrauftrag der Turniergemeinschaft erfüllt werden, indem man gemeinsam "Siehst Du, Rückel, so wird das gemacht..." von den letzten Seiten des Lehrbuchs, bzw. den letzten Resten der Stimmbänder vortrug.

Klitschnass bewegte sich eine Menschenmenge auf den Tresen zu, um dessen Biervorräte in den nächsten Stunden auszutrinken. Mit Erfolg! Irgendwann später landete jeder (mindestens) einmal beim benachbarten, amerikanischen Schnellrestaurant und noch später wieder im Doppeldeckerbus auf dem Weg zurück zum Club.

Sonntagmorgen. Erwachen durch übertriebenen Harndrang und leichten Tinitus.

Nach einem knappen Frühstück mit Brötchen, die selbst für Gebisse vorkriegsgeborener Jahrgänge zu bewältigen gewesen wären, standen die letzten zwei Vorrundenspiele auf dem Programm, die unsere Truppe wesentlich besser über die Bühne brachte. Mehrere Tore Vorsprung bedeuteten in beiden Partien den hochverdienten Sieg. Allerdings nützte dies, in Hinblick auf die Halbfinals und mit den drei vergeigten Spielen vom Vortag im Rückspiegel, nicht wirklich viel.
Nachdem die Finalrunde also ohne FSK-Beteiligung gespielt und die Siegerehrung durchgeführt war, ging es ans Zeltabbauen, Restmarkenvertrinken und Autosbeladen. Ein letztes Mal fielen sich die müden Körper in die Arme: Der Moment des Abschieds war einmal mehr da. Autoschlüssel wurden umgedreht, Navigationsgeräte auf Heimat programmiert und Kilometer um Kilometer zurückgelegt.

Fazit: Ein schönes Turnier, dass es wert war, nun im FSK-Portfolio aufzutauchen, auch wenn es seinen Vorschusslorbeeren vielleicht nicht an allen Ecken ganz gerecht wurde. Dennoch: Die Nummer mit Lotto war ganz großes Kino und auch so hatten wir auf jeden Fall unseren Spaß. Keine Frage.

Damit wäre die Feldsaison 2006 für das FSK abgeschlossen. Und nach Essen 2004, Düsseldorf 2005, Rheine 2005, Cuxhaven 2006, Essen 2006 und Berlin 2006 kann es 2007 auf dem kurzgeschnippelten Rasen gern so weiter gehen. Aber bis dahin stehen ja noch ein paar Events auf unserem Einkaufszettel.

Als Ost-Subvention wurden geliefert: Groooveman, Stephan, Equis, die Katze, Schlaui, Shabby, Björn, Papst Ulla und Flo. Mit als Gäste an Bord waren Tobi und Michael, die sich, als hätte man es nicht anders erwartet, nett an unsere Truppe angelehnt haben.

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